Wenn eine Affäre beginnt oder sich einschleicht, wird der Verstand ausgeschaltet. Die Hormone übernehmen das Regime ohne Rücksicht auf Verluste. Wie oft hängen Kinder und die Gattin oder der Gatte im Nacken und daher bleibt es die heimliche Affäre. Zumindest einer zieht den Kürzeren. Und die Frage an mich als Beraterin, ob er der Liebe keine Chance geben will und lieber leidet, kenne ich nur zu gut. Da bleibt man lieber in der Komfortzone. Die typische Konstellation, dass die Frau in der Affäre die Wartende ist und der Mann zu Hause der treusorgende Gatte und Vater ist, bleibt so lange bestehen, bis wirklich eine Entscheidung getroffen wird.
Ich meine damit Klartext zu sprechen und zum entweder oder zu gelangen. Die ganzen Aufschiebereien mit „Gib mir noch etwas Zeit.“ und „Ich regel das, wenn……“ und “ Ich muss es meiner Frau nur noch sagen.“ sind Hinhaltetaktik. Es sind vergnügliche Stunden diese Affäre und eine wirkliche vollzogene Trennung bringt eine Menge Ärger mit sich. Daher rate ich da dringend, ein Ultimatum zu setzen. Und der Gedanke „Dann finde ich keinen mehr, wenn ich das loslasse.“ darf auch gleich gestrichen werden. Ich sage nur dazu: „Gedanken sind Werke und erschaffen die Realität.“ Ich gebe als Beraterin in so einer Situation gern den Tipp mit, das Gedankenkarusell umzubenennen mit „Gutes geht, Besseres kommt.“ In meiner Beraterpraxis hatte ich eine Situation, wo die Affäre 20 Jahre andauerte. Seine Frau war krank gewesen, daher hatte er sie nicht verlassen. Nachdem seine Frau gestorben war, hat er sich lautlos aus der Affäre geschlichen. Das gibt doch nun wirklich zu denken.